Stute - Vollblut Araber - 9 Jahre.
Samira, Rufname Sammy, ist meine geliebte Stute.
Plötzlich und unerwartet bekam sie im Winter 2009 erhebliche Atemprobleme.
Nur ein paar Meter longieren, nur ein paar Augenblicke reiten, schon war sie außer Atem mit geblähten Nüstern, rang nach Luft und ihre Leistung viel fast vollständig ab.
Sie brauchte fast 5 Minuten bis sie sich erholte und ihre Atemfrequenz wieder im Normalbereich war. Anfangs dachte ich tatsächlich, sie hätte wohl keine Kondition, nur typisch war das eigentlich nicht. Sie zeigte keinerlei andere Symptome, wie z.B. Husten oder Nasenausfluß.
Tatenlos zusehen konnte ich nicht. Schon nach kurzer Zeit zog ich einen Tierarzt hinzu, der sich meine Stute ansehen sollte. Nach einer ausführlichen Untersuchung war an Herz und Lunge nichts auffällig. Damit war klar, dass sie für eine genaue Diagnostik in die Klinik musste.
Ich fuhr mit meiner Stute in die Klinik. Verdacht auf COPD (chron. obstruktive Bronchitis). Es wurde eine Bronchioskopie gemacht und der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen, der im Normalbereich von 95 - 100 lag.
Meinte Stute zeigte aber sowohl in Ruhe, als auch in Belastung, viel zu niedrige Werte auf. Nach einer Vorführung an der Longe in den drei Gangarten sank der Sauerstoffwert auf 74 ab.
Ein Schock für mich.
Die Suche ging los, es musste ja eine Ursache geben. Die Ärzte konnten keine Diagnose stellen. Also bekam ich für meine Sammy das 'Allheilmittel' Cortison für 10 Tage Einnahmedauer. Danach sollte der Sauerstoffgehalt erneut gemessen werden, der dann nach Auskunft der Tierklinik im Normalbereich sein sollte.
Das niederschmetternde Ergebnis nach der Cortisongabe war der Anstieg auf nur 76. Ich war geschockt und wollte mich damit nicht zufrieden geben, dass meine Stute damit vielleicht nur noch ein paar Jahre zu leben hätte.
Ich machte mich auf den langen
Weg der Ursachenfindung. Ich ließ einen KSV-Test herstellen und nach einem Vierteljahr Therapie den Sauerstoffgehalt erneut testen. Ein erfreuliches Ergebnis! Der Sauerstoff war auf 86 angestiegen.
Ich ließ mich nicht davon abhalten, weiter nach der Ursache zu suchen und veranlasste einen Allergietest. Bei diesem Allergietest kam heraus, dass meine Stute eine sehr hohe Futtermilbenallergie aufzeigte. Was nun?! Es gibt kaum Futtermittel, wo keine Futtermilben enthalten sind. Ich biss in den sauren Apfel und gab meiner Stute keinen Hafer und kein Müsli mehr. Sie bekam nur ein paar Möhrchen. Die KSV- Globuli bekam sie aber weiter.
Danach rief ich erneut in der Klinik an, für einen Test des Sauerstoffgehaltes. Durch die erfolgreiche Behandlung mit KSV und Umstellung des Futters waren wir nach einem halben Jahr annähernd im Normalbereich von 95. Meine Stute bekam nochmals eine KSV, das Futter stellte ich weiterhin um und nässte das Heu.
Sie lebt jetzt ohne jegliche Atemsymptome, hat wieder Energie und Spaß an der Arbeit!